Frauenpower – Heldinnen braucht das Land – gemeinsam stark für den ländlichen Raum

Unser Projekt im Sommer und Herbst 2021

Mit viel Elan wurde der VW-Bus des LEADER-Projektes „Frauenpower – Heldinnen braucht das Land – gemeinsam stark für den ländlichen Raum“ im Oktober 2020 der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Anschluss sollte der Frauenpower-Bus in die Kreisverbände gehen um jeweils vor Ort mit allen Interessierten über zentrale Aufgaben für eine gute Zukunft auf dem Land zu diskutieren. Angedacht war hier der offene Dialog mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und den betroffenen Zielgruppen.

Die Entwicklung der Corona-Pandemie hat dieses Vorgehen jedoch weitestgehend ausgebremst.

Dennoch konnten erfreulicherweise im Laufe des Sommers die ursprünglich für Ende 2020 angesetzten Schulungen zum Thema Moderation, Präsentation und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt werden. Die Resonanz der Teilnehmerinnen war äußerst positiv, sowohl hinsichtlich der Umsetzung des Themas als auch hinsichtlich der Möglichkeit eines überregionalen Austausches der Kreisverbände untereinander.

Um diesen Austausch auch im Kleinen zu fördern, zum besseren Kennenlernen des LEADER-Projektes und um dieses weiter in die Fläche zu bringen, ging der Frauenpower-Bus (FP-Bus) auf eine Reise durch die Kreisverbände. Jedem Kreisverband stand der FP-Bus für ca. 1 Woche zur freien Verfügung und konnte corona-konform nach Belieben eingesetzt werden. Während zunächst Corona geschuldet nicht viel möglich war, entwickelten die Kreisverbände im Laufe der Zeit viele Ideen, den FP-Bus im Sinne des LEADER-Projektes für die Zwecke der Frauen und Familien im ländlichen Raum einzusetzen. Viele nutzten die Buswochen, um mit den Verbandsgemeinde-, Stadt- und OrtsbürgermeisterInnen in ihren Regionen nicht nur das Gespräch zu suchen, sondern auch um Ihnen die Ideen und die Forderungen der LandFrauen mit Nachdruck vorzustellen. Außerdem wurde ihnen das LEADER-Projekt „Frauenpower“ ausführlich vorgestellt.

Die Auffälligkeit des FP-Busses wurde genutzt, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen, aktuelle Themen des ländlichen Raumes zu diskutieren und um für die Arbeit der LandFrauen zu werben. Sie knüpften auch neue Kontakte zu anderen Organisationen, wie z.B. femnet e.V.. Hierdurch entstanden gemeinsame Veranstaltungen, die auf Arbeitsbedingungen von Frauen in der Bekleidungsindustrie hinweisen und den Blick der VerbraucherInnen schärfen. Die Petition gegen die Schließung der Geburtenstationen und Krankenhäuser auf dem Land wurde zur Unterschrift angeboten und selbst der scheidende Landrat Joachim Streit (Eifelkreis Bitburg-Prüm) wurde mit dem Bus aufgesucht und verabschiedet. Dabei wurde ihm für seine neue Aufgabe im Mainzer Landtag wie selbstverständlich ein Dossier mit den Forderungen der LandFrauen mit auf den Weg gegeben.

Die Schwerpunkte der angesprochenen Themen variierten zwar in den einzelnen Kreisverbänden, der Grundtenor jedoch blieb gleich: was braucht es auf dem Land, um Bleibeperspektiven zu schaffen? Vorrangig genannt wurden die digitale Teilhabe, Mobilität und ÖPNV, die Kitas und die Schulen, die Forderung nach Fächern wie Hauswirtschaft einschließlich sozialer Kompetenzen als Pflichtfach für alle Schüler, die Infrastruktur, die Möglichkeit auch im Alter gut versorgt auf dem Land leben zu können und nicht zuletzt auch „eine gute ärztliche Versorgung mit kurzen Wegen“, wie es eine Frau aus dem Rhein-Hunsrückkreis im Hinblick auf die angedachten Schließungen von Geburt-Stationen formulierte. Und schließlich gehört dazu auch immer der Hinweis, dass LandFrauen mehr können als Kaffee und Kuchen.

Bei vorgegebener Reiseroute regelten die Frauen die Übergabe des FP-Busses vom einen in den nächsten Kreisverband untereinander. Dadurch wurde der Austausch über die Verbandsgrenzen hinaus erforderlich, was von den Frauen als sehr gut und informativ wahrgenommen wurde.

Unser FP-Bus konnte zur Nutzung positiver Synergien auch im DLV-Projekt „Verbraucherinfos aufs Land gebracht“ als Eyecatcher eingesetzt werden. Von den Kreisverbänden wurde diese Form der Nutzung des FP-Busses gerne unterstützt, so dass 8 Veranstaltungen durchgeführt werden konnten.

Die gute Vernetzung zwischen den Regionen kam auch nach der Flutkatastrophe im Ahrtal zum Tragen. So nutzten verschiedene Kreisverbände den FP-Bus, um im Krisengebiet Hilfsgüter auszuliefern und tatkräftig zu helfen.

Des Weiteren kam der FP-Bus bei verschiedenen Einzelaktionen zum Einsatz. Dazu gehörten verschiedene Versammlungen von Orts- und Kreisverbänden, die Delegiertenversammlung des LFV Rheinland Nassau, der rheinlandpfälzische Ehrenamtstag u.ä.m.

Das Fazit der LandFrauen hinsichtlich der Buswochen war durchweg positiv. Viele Frauen waren froh, nach der langen Corona-Pause wieder aktiv werden zu können. Sie ließen sich weder von Wind noch Wetter abhalten den Frauenpower-Bus auf den Weg zu bringen und ihre Ideen für die Buswochen umzusetzen. Das LEADER-Projekt und seine Inhalte wurden mit dem Bus und den aktiven Frauen in der Fläche bekannter gemacht. Verschiedene Kreisverbände konnten durch ihre Aktivitäten in der Buswoche überzeugen und neue Mitglieder gewinnen.

Die im Folgenden abgebildeten Fotos stellen lediglich eine Auswahl dar und stehen stellvertretend für die vielen Aktionen und geführten Gespräche, die vielen interessierten Passanten, die sich informierten und sich von den kundigen LandFrauen beindruckt zeigten und nicht zuletzt auch für die Vielfalt und Schönheit der Landschaften im räumlichen Bereich der ehemaligen Regierungsbezirke Koblenz und Trier, dem Einsatzgebiet unseres FP-Busses.

Auch in 2022 werden die LandFrauen mit dem Frauenpower-Bus wieder in den Regionen unterwegs sein, um mit den Menschen vor Ort die Weiterentwicklung unserer Dörfer in den Blick zu nehmen und voranzutreiben.