Frauen im (politischen) Ehrenamt

Sommerfest der Bitburger Landfrauen in Mötsch mit Diskussion am Frauenpower-Bus über das Thema „Frauen im (politischen) Ehrenamt“

Ende Juli richteten die Bitburger Landfrauen im und um das Bürgerhaus „Jedermann“ in Mötsch ein Sommerfest aus. Neben vielen Aktionen, die für Groß und Klein angeboten wurden, und einer ausgezeichneten Verköstigung der Gäste, stand auch eine Diskussion am Frauenpower-Bus zum Thema „Frauen im (politischen) Ehrenamt“ auf dem Programm. Die Moderation der Diskussion übernahm Katharina Weber, die 1. stellvertretende Vorsitzende der Bitburger LandFrauen. Als Gäste begrüßte sie:

  • Janine Fischer, die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und Ortsbürgermeisterin von Wolsfeld,
  • Petra Fischer, die Ortsbürgermeisterin von Oberkail und Mitglied im VG-Rat Bitburg Land
  • Vivien Ludwig, die Milchkönigin Rheinland-Pfalz-Saar 2020-22,
  • Gudrun Breuer, Präsidentin des LandFrauenverbandes Rheinland-Nassau und Mitglied im Kreistag Eifelkreis Bitburg-Prüm und 1. Beigeordnete im VG-Rat Prüm
  • Marita Singh, die bis vor kurzem und für fast 23 Jahre die Gleichstellungsbeauftragte im Eifelkreis Bitburg-Prüm gewesen ist.

In der Diskussion ging es zunächst um die Frage nach der Motivation für die ehrenamtliche Tätigkeit. Der Wille zur Veränderung und Mitgestaltung spielten hier eine große Rolle.

Weiterhin wurde die Frauenquote thematisiert. Diese sehen die Diskussions-Teilnehmerinnen durchaus kontrovers. Einerseits biete sie den Frauen Vorteile, andererseits stoße sie aber nicht nur auf Begeisterung. Die Teilnehmerinnen der Diskussionsrunde teilten jedoch allesamt die Befürchtung, dass sich ohne die Einführung einer Frauenquote wenig ändern werde.

Interessant für die Zuhörenden war auch die Frage, was den Frauen den Einstieg in ihre Ehrenämter erleichtert habe und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssten, um (politische) Ehrenämter für Frauen attraktiver zu machen. Auch hier waren sich die Diskussionsteilnehmerinnen sehr einig. Ganz wichtig für den Einstieg in ein Ehrenamt sei immer eine Mentorin oder ein Mentor, also eine Person die beim Einstieg begleitet, berät, unterstützt und motiviert. Idealerweise reiche diese Begleitung der ehrenamtlichen Tätigkeit über die Einstiegsphase hinaus.

Auch die Unterstützung und die Akzeptanz des Ehrenamtes durch die eigene Familie bzw. das persönliche Umfeld sind oftmals für die Aufnahme und Weiterführung einer ehrenamtlichen Tätigkeit von entscheidender Bedeutung. So würde z.B. eine Sitzungskultur mit familienfreundlichen Sitzungsterminen und festen Zeitfenstern für die Sitzungen zur besseren Planbarkeit aus Sicht der Diskussionsteilnehmerinnen für Frauen im politischen Ehrenamt vieles vereinfachen.

Einig waren sich die Teilnehmerinnen dieser Diskussionsrunde in dem Wunsch, dass sich mehr Frauen engagieren sollten. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft und insbesondere den Erhalt der ländlichen Räume als attraktiven Lebens,- Arbeits- und Wirtschaftsraum sei das Ehrenamt von elementarer Bedeutung. In diesem Zusammenhang wurde auch betont, dass es für jedes Ehrenamt immer beide Sichtweisen, die der Männer und die der Frauen brauche und deshalb alle Menschen aufgerufen seien, sich in ihren Orten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Einrichtungen einzubringen.

Engagement selbst in den kleinsten Gremien der Orts- und auch Pfarrgemeinden sei wichtig und ein erster Schritt. Gerichtet an die Zuhörerinnen fasste eine der Diskussionsteilnehmerinnen das Fazit dieser Diskussion als Aufruf folgendermaßen zusammen:

 „Die Frauen müssen lernen, an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben. Sie müssen lernen, sich gegenseitig Mut zuzusprechen und dadurch ihr Selbstvertrauen zu stärken. Sie müssen lernen, sich nicht von Missgeschicken oder Misserfolgen entmutigen zu lassen und schließlich einfach nur tun“.

Als Dankeschön für ihre Teilnahme an der Diskussion überreichten Adelheid Epper, die Vorsitzende der LF Bitburg, und Katharina Weber den Frauen eine Rose.

Gerne beantworteten die Teilnehmerinnen die Fragen nach der Motivation, den Voraussetzungen und Erleichterungen für den ehrenamtlichen Einsatz von Frauen sowie die Beurteilung der Frauenquote. Mit ihren Ausführungen wollten sie u.a. die Zuhörenden motivieren, selber ehrenamtlich aktiv zu werden.

Im Anschluss an die Diskussion erhielten die Teilnehmerinnen eine Rose als Dankeschön. v.l.n.r.: Janine Fischer, Adelheid Epper, Katharina Weber, Petra Fischer, Vivien Ludwig, Gudrun Breuer, Marita Singh

Adelheid Epper verabschiedete die langjährige Gleichstellungsbeauftragte des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Marita Singh, mit einem Geschenk und dankte ihr für die stets sehr gute Zusammenarbeit. Anschließend hieß sie deren Nachfolgerin Chrsitina Hartmer herzlich willkommen.

Michael Ludwig, MdL und 1. Kreisbeigeordneter im Eifelkreis Bitburg-Prüm und Anja Esch, Ortsbürgermeisterin von Fließem zählten ebenfalls zu den Gästen beim Sommerfest der Bitburger LandFrauen. (v.l.n.r.: Katharina Weber, Michael Ludwig, Adelheid Epper, Anja Esch, Gudrun Breuer)

Adelheid Epper, Vorsitzende der LF-Bitburg, begrüßte den Kreisbauernvorsitzenden Bitburg-Prüm Stefan Fiedler und seinen 1.Stellvertreter Jannik Zender, der auch in seiner Funktion als Vorstandsmitgleid der Landjugend Rheinland-Nassau das Sommerfest besuchte.

Auch der Frauenpower-Bus mit seinem Equipment kam zum Einsatz!